Jede Wildpflanze ist eine politische Pflanze, insbesondere wenn ihre Existenz, ihr Schutz und/oder ihre Nutzung Gegenstand von Konflikten, Rechtsprechung und politischen Entscheidungen (mit Verträgen, Beschlüssen und Abkommen) ist, unabhängig davon, ob es um ihren Eigenwert,
Naturschutzfragen, Landschaftspflege, Flächennutzung oder Wildsammlungen geht.
Jede Kulturpflanzenart, nebst ihren Sorten und ihren wilden Verwandten ist eine politische Pflanze, insbesondere wenn ihre Geschichte, ihre Nutzung, Anbau und Produktion oder ihr Handel Gegenstand von Konflikten, Rechtsprechung und politischen Entscheidungen (mit Verträgen,Beschlüssen und Abkommen) ist; unabhängig davon, ob es um ihren Eigenwert, um Arbeits- und Produktionsbedingungen, Lieferketten, Züchtung, Verbraucherschutz oder den Konsum geht.
Sowohl Wild- als auch Kulturpflanzen können Nutzpflanzen sein. Der Fokus der Benennung liegt auf der Verwendbarkeit für uns Menschen. Ihr Eigenwert oder der Wert für das System Erde ist kein Einteilungskriterium.
Politische Pflanzen sind bildungsrelevant. Sie haben einen Eigenwert, aber auch eine gesellschaftliche Relevanz und bieten somit einen Bezug zur Lebenswelt. Sie bieten Anlass für ziviles Engagement aber auch zahlreiche Möglichkeiten, um in Bildungskontexten reale politische Handlungsoptionen zu erkennen, zu diskutieren und zu ergreifen.