1. Die Telnehmer*innen der Wissenschaftsrallye erhielten per Mail eine Einladung zu den verschiedenen Online-Diskussionen und einen Zoom Link.
2. Die Schüler*innen konnten sich dann je nach Interesse in die verschiedenen Sitzungen per Zoom einwählen.
3. Um die Schüler*innen nicht zu stark zu lenken und zu beeinflussen, wurde anfangs nicht direkt auf die genauen Projektinhalte sowie die Wortmarke „Politische Pflanze“ eingegangen.
4. Die Schüler*innen wurden dann über einen Link und Adresse zu Mentimeter (https://www.menti.com/) weitergeleitet, wo sie mithilfe eines Zahlencodes direkt auf die entsprechende Präsentation zugreifen konnten.
5. Über diese Seite wurden den Schüler*innen verschiedene Fragen gestellt (z. B. "Was stellst du dir unter dem Begriff "Politische Pflanze" vor?") und ihnen verschiedene Möglichkeiten gegeben, auf diese zu reagieren. Mentimeter erlaubt das Teilen der eingetragenen Angaben der Teilnehmer*innen in Echtzeit, sodass die Schüler*innen neben ihren eigenen Antworten auch die Antworten und Gesamtergebnisse der anderen Teilnehmer*innen auf ihrem Bildschirm mitverfolgen konnten. Alle Antworten waren anonymisiert.
6. Nach jeder Frage wurden entsprechend dem Antwortverhalten der Teilnehmer*innen Rückfragen durch die Moderatorin gestellt. Die Schüler*innen hatten so ebenfalls die Möglichkeit das Antwortverhalten und die Ergebnisse zu kommentieren.
7. Zum Abschluss hatten die Schüler*innen noch die Möglichkeit einzugeben, welche Fragen sie zum Thema „Politische Pflanze“ hätten, worüber sie gerne mehr erfahren wollen würden und welche Pflanze sie besonders interessieren würde. Dies konnten sie auch über eine direkte mündliche Rückmeldung im Plenum tun und letzte Kommentare oder Diskussionsanregungen geben.

Das Format war eine gute Möglichkeit mit den Schüler*innen in den Austausch zu kommen und Einblicke in ihre Erfahrungen, ihr Vorwissen, ihre Perspektiven und Interessen zu erhalten. Auch nach der Pandemie könnte dieses Format dafür genutzt werden um Menschen zu erreichen, die nicht direkt in die Botanischen Gärten kommen können oder um zukünftige Besuche von zum Beispiel Schulklassen vor- oder nachzubereiten. Für Details zum Ablauf und Einblicke in die Ergebnisse kann gerne Einsicht in die Veranstaltungsevaluation genommen werden.

Ablauf der 1 ½ stündigen Veranstaltung:

1. Einstieg in das Thema: Was sind Faserpflanzen? Woraus besteht die Kleidung, die die Kinder tragen?
2. Die Kinder können anschließend mit Hilfe einer Karte in Kleingruppen die Faserpflanzen Baumwolle, Brennnessel und Lein im Botanischen Garten finden. Baumwolle und Brennnessel werden anhand von kurzen Videos vorgestellt, die sich die Kinder auf Tablets anschauen können. Beim Lein wartet auf die Kinder ein Zuordnungsspiel.
3. Haben die Kinder die Pflanzen gefunden, startet die praktische Arbeit: Dazu bearbeiten die Kinder die Stängel von Brennnessel und Baumwolle. Die Kinder können sich außerdem die Baumwollfasern an den Samen anschauen. Die Kinder stellen bei der Arbeit fest, von welchem Pflanzenteil die Fasern stammen.
4. Danach flechten und verzieren Kinder Freundschaftsbänder, Lesezeichen, o.ä. aus vorbreiteten Brennnesselfasern.
5. Zum Abschluss werden die Ergebnisse besprochen:       

         Was sind die Probleme beim Baumwollanbau?

         Warum benutzen wir nicht mehr Brennnesselfasern?

         Was kann man tun, um die Kleidung nachhaltiger anzubauen und was kann jeder einzelne tun?

Dieses Format verbindet Biodiversitätsbildung mit Nachhaltigkeitsbildung und ist besonders bereichernd durch die Möglichkeit zum Diskutieren und zum Philosophieren mit den Kindern.

Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Die politische Pflanze“ lud der Botanische Garten Münster gemeinsam mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie am 24. Juni 2021 zu einer Abendführungen mit anschließender Diskussion ein. aufgrund der geltenden Hygienevorschriften konnten 15 Personen an der Veranstaltung teilnehmen.
Schwerpunktthema waren die Neophyten genannten, nicht heimischen Pflanzen.

Bei einer Führung entlang von Ausstellungsexponaten der Ausstellung „Neue Wilde - Globalisierung in der Pflanzenwelt“ vom Verband Botanischer Gärten stellte Dr. Mirja Hentschel vom Bot. Garten Münster verschiedene Neophyten vor. Solche, die bei uns als problematisch wahrgenommen werden, aber auch verschiedene Arten, die in anderen Ländern als invasiv eingestuft werden.

Beim anschließenden Gespräch, moderiert von Saskia Helm von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), stellten sich Prof. Kai Müller, Gartendirektor, Dr. Dennise Stefan Bauer, Kustos und technischer Leiter des Gartens und Dirk Dreier vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit den Fragen der Teilnehmenden und diskutierten verschiedene Meinungen und Vorgehensweisen im Umgang mit Neophyten in der Praxis.

• Ab wann ist eine Pflanze nicht mehr heimisch, wann gilt sie als invasiv und sogar gefährlich?
• Welche Regeln gibt es für private Gärten, welche Regeln gelten für die freie Natur?
• Brauchen wir nicht sogar fremdländische Pflanzen, um mit den Folgen des Klimawandels besser umzugehen?

Die politische Dimension hinter der Einschätzung, ob und wann eine Art als invasiv eingeschätzt wird und mit welchem Aufwand die Bekämpfung solcher Arten betrieben wird, wurde den Teilnehmenden anhand der praktischen Beispiele aus der Stadt Münster und dem Botanischem Garten bewusst.